In den diesjährigen Osterferien unternahm JUMA22 einen
spannenden Ausflug. Am Dienstag, den 6. April, machten sich fünf Mitglieder auf
den Weg nach Wiesbaden, um dort mehr über das Judentum und dessen Geschichte zu
erfahren. Auf dem Programm stand hierzu zunächst der Besuch einer Synagoge.
Nach einer kurzen Pause machten sie sich dann auf den Weg zum aktiven Museum
Spiegelgasse.
Nach diesem interessanten Ausflug hatten die Teilnehmer*innen
die Möglichkeit, ihre Erwartungen, Eindrücke und ihr neu gewonnenes Wissen zu
teilen. Hierzu beantworteten sie einige Fragen, wobei auch Mitglieder, die
nicht dabei sein konnten, herzlich dazu eingeladen waren, ihre Ansichten zu
äußern.
1. Warst du bei dem Ausflug nach Wiesbaden dabei und wie
hat es dir gefallen?
Adina: „War nicht dabei.“
Jasmin: „Ja, es war eine sehr schöne Erfahrung.“
Daniel: „Ja, ich war dabei und ich fand es dort sehr
spannend.“
Adisa: „Ja. Es war interessant und wir haben einiges über die
Religion und die Geschichte des Judentums gelernt.“
Dominik: „Ich war leider nicht beim Besuch der Synagoge
dabei.“
2. Welche Erwartungen hattest du an den Ausflug?
Adina: „Dass es lehrreich wird.“
Jasmin: „Meine Erwartungen waren, dass ich mehr über das
Judentum lerne sowie über die Synagoge.“
Daniel: „Ich hatte kaum Erwartungen an den Ausflug, außer
was über die Religion zu lernen.“
Adisa: „Ich wusste nicht, was ich mir vorstellen sollte bei
dem Besuch. Daher hatte ich keine wirklichen Erwartungen.“
3. Wie hast du dir eine Synagoge vorgestellt?
Adina: „Religiöses Gebäude, schön verziert (Gold und so) +
historische Andenken wegen deutscher Geschichte“
Jasmin: „Dass sie etwas größer ist und nur eine Etage hat.“
Daniel: „Ich hatte mir die Synagoge nicht so versteckt
vorgestellt. Dennoch hatte ich immer noch die Vermutung, dass es sehr ähnlich
aussieht wie in einer Kirche.“
Adisa: „Ich habe mir schon oft Bilder vorgestellt, aber noch
nie eine in echt gesehen. Ich hatte mir die Synagoge eher groß vorgestellt und
hauptsächlich in Weiß, da die meisten Synagogen, die ich auf Bildern gesehen
habe, eher Weiß waren.“
4. Haben sich deine Erwartungen erfüllt? Gab es etwas,
das dich überrascht hat?
Jasmin: „Ja, ich habe aus meiner Sicht relativ viel
dazugelernt. Mich hat vor allem der Punkt überrascht, dass man Frauen und
Männer in der Synagoge voneinander trennt und dass man das eben durch die
zusätzliche Etage macht.“
Daniel: „Wie schon gesagt hatte ich kaum Erwartungen aber
eine Sache, die mich überrascht hat, waren diese Rollen.“ (Bezieht sich auf
große Thorarollen)
Adisa: „In der Gemeinde sind sehr viele Juden, mehr als
erwartet. Die Synagoge war eher etwas kleiner als ich es mir vorgestellt hatte,
aber sie sah sehr schön aus. Ich konnte nicht aufhören, mich die ganze Zeit
umzuschauen.“
5. Hast du im Alltag schon einmal Antisemitismus
beobachtet (z.B. in den Medien)? Kannst du ein Beispiel nennen?
Adina: „In echt nein, in den Medien auch nicht.“
Jasmin: „Mir fällt kein genaues Beispiel ein, aber mit Sicherheit.
Heutzutage ist es wohlgemerkt sehr schwer, um dieses Thema vorbeizukommen.“
Daniel: „Ich habe ganz viel Antisemitismus im Internet
beobachtet zum Beispiel in den Nachrichten. Ein großes Beispiel wäre ein TikTok,
wo in den Kommentaren sehr viel schlimmes Zeug stand im Bezug zum
Israel-Palästina-Krieg, wo die Juden beleidigt wurden, und sie meinten das
“hoffentlich der Holocaust wiederholt wird”.“
Adisa: „Ich selbst kenne keine Juden, aber in der Schule
werden oft Witze über Antisemitismus gemacht. Viele Jugendliche können sich
nicht vorstellen, wie schlimm Antisemitismus eigentlich ist.“
Dominik: „In meinen Kreisen beobachte ich zum Glück keinen
Antisemitismus.“
6. Findest du es wichtig, dass sich Jugendliche mit der
Geschichte des Judentums und dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen? Warum?
Adina: „Ich hoffe mal, Geschichte wiederholt sich nicht,
deswegen sollte man aufgeklärt sein – damit man es besser tut in Zukunft, aber
wenn man so auf die Medien guckt, wiederholt sich Geschichte schon irgendwie,
deswegen hoffe ich mal für die Zukunft, dass die Leute daraus lernen.“
Jasmin: „Definitiv, da man mehr Ansichten mitbekommen und
lernen kann. Viele Jugendliche aber auch andere Menschen reden gerne über
Themen wie solche, aber haben eigentlich kaum Wissen darüber. Und oft wird auch
nur das nachgesprochen, was in den Medien steht.“
Daniel: „Ich finde schon, weil es erstens eine sehr
interessante Sache ist, also das Judentum, und Antisemitismus muss man
behandeln, weil ich das Gefühl habe, dass manche Leute nicht wissen, was sie
dort machen, wenn sie was gegen Juden sagen.“
Adisa: „Ja! Man sollte Jugendlichen klar machen, welche
Auswirkungen Antisemitismus (und auch Diskriminierung im Allgemeinen) haben
kann. Dies ist heute noch ein großes Problem, ob in der Politik oder im
einfachen Alltag.“
Dominik: „Definitiv, besonders mit Blick auf unsere
Geschichte ist es von großer Bedeutung sich mit Antisemitismus und dessen
Geschichte auseinanderzusetzen. Denn nur mit Wissen und Erinnerung an diese
tragischen Zeiten kann man sicherstellen, dass Antisemitismus nie wieder Platz
in Deutschland hat.“
7. Meist du, dass dieses Thema in den Schulen ausreichend
behandelt wird?
Adina: „Kommt stets auf den Lehrer an.“
Jasmin: „Ich finde nicht, dass dieses Thema ausreichend in
der Schule behandelt wird, wenn dann nur oberflächlich. So sollte man sich mehr
mit dem Thema auseinandersetzen.“
Daniel: „Nein, finde ich nicht.“
Adisa: „Ich habe das Gefühl, dass den Jugendlichen das Thema
nicht ausführlich genug vermittelt wird. Antisemitismus wird oft in Bezug auf
den Zweiten Weltkrieg besprochen, aber außerhalb dieses Themas eher wenig.
Viele könnten dadurch nicht verstehen, dass Antisemitismus auch heute noch ein
großes Thema ist und viele darunter leiden.“
Dominik: „Die Behandlung des Themas ist abhängig vom Lehrer,
ich glaube jedoch, dass es im Lehrplan ausreichend behandelt wird. Wichtig
fände ich zudem aber eine verpflichtende Fahrt zu einem ehemaligen KZ an
deutschen Schulen (inklusive Führung). Somit kann meiner Meinung am besten
aufgeklärt werden.“
Wie unschwer zu erkennen ist, war der Ausflug sehr lehrreich
und hat sich für die Teilnehmer*innen definitiv gelohnt. Die Jugendlichen
erhielten nicht nur einen Eindruck in die Historie des Judentums, sondern befassten
sich auch aktiv mit dem stetigen Problem des Antisemitismus.
Somit bedanke ich mich herzlich bei unseren Leser*innen und
hoffe, dass auch sie in der Lage dazu waren, einen Einblick aus den Erlebnissen
der Teilnehmer*innen zu gewinnen.
Autor:in
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Mein Name ist Linnéa. Ich wohne in Groß-Gerau und mein größtes Ziel ist es, Psychologie zu studieren und irgendwann ins Ausland zu ziehen, um neue Horizonte zu erkunden und mich persönlich weiterzuentwickeln. Juma ist für mich die Zeit, in der ich mich mit meinen Freunden zusammensetze, Ideen austausche und mit ihnen an aufregenden Projekten arbeite.