Darmstadt: Der Darmstädter Weihnachtsmarkt war der erste, den wir besucht haben. Dieser begann schon am 17. November und wird voraussichtlich am 23. Dezember enden. Um das möglichst schönste Ambiente zu erleben, planten wir unseren Besuch Anfang Dezember nach Sonnenuntergang ein. Dies war die richtige Entscheidung, da die schönen Weihnachtslichter das Besuchererlebnis bereichert haben. Trotz der Feierabendzeit war der Markt auch überraschend entspannt. Nicht überlaufen, aber auch nicht leer. Wir haben in den Geschäften gestöbert und sind schließlich mit einem neuen Schal herausgekommen. Eine von uns hatte sowieso nach einem gesucht und die Schals hier waren wesentlich günstiger als in den traditionellen Geschäften.
Auch erwähnenswert ist, was an der wunderschönen Holzwand hing. Nämlich ein Bilderrahmen mit verschiedenen Fotos von dem Darmstädter Weihnachtsmarkt über die Jahre. Der Darmstädter Weihnachtsmarkt in seiner heutigen Form geht bis in die 1990er Jahre zurück, wo der Markt noch relativ klein war und sich hauptsächlich auf regionale Lebensmittel konzentrierte. Seitdem hat sich diese lokale Geschichte zu einer saisonalen Touristen-Attraktion verwandelt, die sowohl Handwerk als auch diverse Speisen anbietet. Letzteres war der Grund für unseren Besuch.
Heiße Schokolade für 7 € (davon waren 3 € Pfand) und für 50 ct bekam man noch extra Sahne oben drauf. An einem so kalten Abend war es sehr angenehm, etwas Warmes zwischen den Händen zu halten. Die heiße Schokolade selbst war lecker, wenn auch etwas einfach gehalten. In anderen Worten: Basic. Doch nachdem die Sahne eingerührt wurde, verdickte sich die Konsistenz und entwickelte eine herrlich cremige Textur.
Backkartoffel mit Kräuterquark, einer Prise Salz und drei verschiedenen Toppings (in diesem Fall waren es Käse, Mais und eine Lawine von Röstzwiebeln) für 4 €. Das war einfach köstlich. Die Kartoffel verschmolz mit dem Käse, während der Quark eine weitere Schicht reichen, cremigen Geschmacks hinzufügte. Auch die anderen Beläge, die auf den ersten Blick nach viel zu viel aussahen, harmonierten tatsächlich sehr gut miteinander. Die Röstzwiebeln sorgten für einen guten Crunch, während der saftige Mais die Mahlzeit vorm Austrocknen schützte.
Churros für 3 € mit einer Soße (in diesem Fall heißer Vollmilchschokolade) die je 50 ct kostete. Es war in Ordnung. Etwas klein, im Vergleich dazu, wie groß Churros normalerweise sind, aber geschmacklich waren sie gut. Die Schokosoße war allerdings großartig. Warm, cremig und eine tolle Kombination mit dem Fettgebäck. Nach dem ausgiebigen Verzehr der Churros machten wir uns auf den Heimweg.
Wiesbaden: Als Nächstes hat es uns zum Sternschnuppenmarkt verschlagen, der zwischen dem 25. November und dem 23. Dezember offen sein wird. Schon von weitem haben wir realisiert, dass es ein Fehler war, an einem Samstagabend da zu sein. Es war sehr voll, laut und sich durch die Menschenmenge zu quetschen, war extremst mühsam. Es war auch schwierig, das schöne Ambiente zu genießen, wenn man von jeder Richtung die Gespräche von Fremden ins Ohr geschrien bekam.
Riesige Menschenmengen standen vor jedem Stand, der Weg war ähnlich überfüllt, jedoch an einer Stelle teilte sich die Menge wie das Meer vor Mose. Nämlich vor dem großen Karussell, das in engelswarmem Licht erleuchtet wurde. Bezaubert, kauften wir je ein Ticket für 6 € und ritten eine Runde auf den Zirkuspferden.
Schokoerdbeeren für 6 € und Schokotrauben für 4 €. Geschmacklich haben sie uns zwar überzeugt, die saftigen Früchte überzogen von der bitteren Schokolade schufen eine klassische Kombination, doch die hohen Preise motivierten uns dazu, etwas früher zu gehen.
Groß-Gerau: Vom 5. bis zum 7. Dezember war auch in unserer Kleinstadt ein kurzlebiger Weihnachtsmarkt am Marktplatz. In der Mitte der Veranstaltung war ein riesiger Weihnachtsbaum, der rechts von sich eine kleine Fotokulisse mit einem Schlitten und einem Nussknacker hatte, der in der Größe mit einem durchschnittlichen Jugendlichen mithalten könnte. Darüber hinaus war zur Adventszeit die ganze Stadt mit Lichtern geschmückt, was den Markt größer erscheinen ließ, als er tatsächlich war. Es wurden auch verschiedene Zelte aufgebaut, von denen die meisten Essen angeboten haben. Der wahre Grund, wofür wir da waren!
Bratkartoffel mit Sour Cream, Lauchzwiebeln und gebratene Champignons für 8,50 € beim Kartoffeljungen. Statt einer, bestand die Portion aus anderthalb Kartoffeln mit unterschiedlichen Belägen, die sich leicht miteinander vermischen ließen. Recht herzhaft, mit einem leicht sauren Nachgeschmack durch die Sour Cream-und Lauchzwiebel-Combo. Die Mahlzeit als Ganzes war sehr lecker, wenn auch für unseren Geschmack ein wenig zu teuer.
Vollgefressen und sich der Sturmwolken bewusst, die sich über uns zusammenbrauten, waren wir bereit zu gehen. Als wir dann jedoch an diesem Zelt vorbeigingen, waren wir verzaubert von den kleinen Schmuckstücken, die sie ausgestellt hatten. Der Stand gehörte der „Partnerschaft Eine Welt Dornheim 1980 e.V.“. Der Verein setzt sich für fairen Handel, nachhaltigen Konsum und Bildung ein. Sowohl hier auf dem Weihnachtsmarkt als auch in ihrer Filiale in Dornheim verkaufen sie verschiedene Produkte von Jesu-Statuen, Weihnachtskugeln, Kerzen und Steinherzen bis hin zu Figuren von Tieren. Alles an Gewinn, den der Verein hier macht, benutzen sie für wohltätige Projekte im globalen Süden. Dort kauften wir noch ein Holzkätzchen für 8,50 €, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten.
Eberstadt: Groß-Gerau ist jedoch nicht die einzige Stadt mit einem kurzlebigen Weihnachtsmarkt. In Eberstadt, einem Stadtteil Darmstadts, haben wir die Eintagsfliege der Weihnachtsmärkte besucht. Für ein paar Stunden fand dort am 13. Dezember ein kleiner, lokaler Weihnachtsmarkt unter dem Namen „Treffen unter dem Weihnachtsbaum” statt.
Zwischen den Mehrfamilienhäusern befand sich dieser kleine, aber feine Markt, auf dem viele lokale Organisationen und Stände von Schulen Platz fanden. An einigen Infoständen verschiedener Parteien gab es die Möglichkeit zum Dialog, bei den Linken sogar Popcorn!
Im Gegensatz zu den traditionellen Weihnachtsmärkten bot dieser nicht nur winterliche Geschenke für die Liebsten, sondern auch Bastelstationen, an denen Kinder und Erwachsene kreativ werden konnten. Dabei begleitete Live-Musik den Besuch, dazwischen gab es zufällige Feuerwerke und am Ende schauten wir uns noch eine Hip-Hop-Tanzsession an, bevor wir den Weihnachtsmarkt verließen.
Auch wenn der Markt nur wenige Stunden andauerte und überschaubar war, zeigte er, wie viel Begegnung und Gemeinschaft ein solches Format schaffen kann. Für einen Abend rückte die Nachbarschaft zusammen: kurz, ungezwungen und nah an den Menschen.
Frankfurt am Main: Die Legende. Die Ikone. Die Touristenfalle. Der ehemals genannte ,,Christkindchesmarkt”, der am 24. November seine große Eröffnung mit einem Konzert gefeiert hat und am 22. Dezember schließen wird.
Heiße Schokolade für 8 € (davon waren 4 € Pfand) und für 50ct bekam man noch extra Sahne mit etwas Kakaopuder oben drauf. Es war ein süßes Getränk mit darunterliegenden salzigen Noten. Es wurde extrem cremig, sobald die Sahne untergerührt wurde. Obwohl ich erwähnen muss, dass der Becher nicht annähernd süß genug war, um den Pfand zu rechtfertigen. Niemand will dieses kitschige Ding klauen.
Der Weihnachtsmarkt war riesig. Wir gingen überall entlang, um sicherzugehen, dass wir alles sahen. Plötzlich wurden unsere Ohren von einigen herrlichen Tönen getroffen. Als wir näher kamen, stellten wir fest, dass es ein Mann in schottischer Tracht war, der Sackpfeife spielte. Die Musik war eine tolle Ergänzung zu der weihnachtlichen Atmosphäre.
Schokoerdbeeren für 4 € und ein Schokomäuschen für 2 €. Die Erdbeeren waren lecker, wie sie es immer sind. Die Maus war eine Überraschung. Sie saß neben einem Haufen Marshmallow-Süßigkeiten, also erwarteten wir, dass sie ebenfalls eine sei. Stattdessen war sie aus Ananas gemacht. Auf die war jemand von uns allergisch. Also denkt daran, vorher immer nach Allergenen zu fragen und nicht einfach Sachen anzunehmen.
Als wir weitergingen, sahen wir einige Schmuckstücke, die neben Lebensmitteln auch auf dem Markt verkauft wurden. Zum Beispiel diese entzückenden Katzenpüppchen. Sehr niedlich, allerdings haben wir nichts gekauft.
Backkartoffel für 6 €, mit 1 € pro Belag. Zusammen mit dem Kräuterschmand und dem Käse kostete der Spaß hier 8 €. Diese Kartoffel war irgendwie schlecht. Der Käse wollte nicht richtig schmelzen, der saure Schmand überwältigte den Geschmack der Kartoffel und wir konnten keine weiteren Beilagen nehmen, weil diese zwei Basics bereits extra gekostet haben. Es war immer noch eine ordentlich zubereitete Ofenkartoffel. Also schmeckte sie immer noch gut. Definitiv essbar. Aber die Kartoffeln, die wir auf den anderen Märkten hatten, waren einfach viel besser.
Wir wussten, dass wir das Ende des Frankfurter Weihnachtsmarktes erreicht hatten, als wir das Karussell sahen. Es war etwas kleiner als das Ringelspiel in Wiesbaden und offensichtlich nur für Kinder geeignet. Also statt selbst eine Runde zu fahren, standen wir einfach dort und genossen die Popmusik, die das Karussell spielte.
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Auf JUMA22 will ich unsere Leserinnen informieren, unterhalten und dazu animieren, meine Lieblingsfilme zu schauen.
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„Worte, Worte, nichts als Worte“ - darum dreht sich meine Welt. Wie Hemingway ist es mein Ziel, all das auf Papier zu bringen, was ich sehe und was ich fühle und das auf die beste oder einfachste Art und Weise. Geboren in Darmstadt, mit dem Wunsch nach Tiefe im Alltäglichen, mache ich bei Juma die ersten Schritte – um Lesende dorthin mitzunehmen, wo Worte einen weitertragen!
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