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Eating TV: Wir probieren die neusten Tie-in-Gerichte

Filme und Serien begleiten die einen mehr, die anderen weniger. Oft dienen sie als Rückzugsort am Abend, manchmal als Gesprächsthema um Freundschaften zu knüpfen, doch meistens dienen sie zur Profitmacherei großer Konzerne. Das führt dann zu mittelmäßigen Produkten, auf welchen Hauptfiguren lustig abgedruckt werden.

Aber wie schlimm sind sie wirklich?

Im Juni dieses Jahres hatte das koreanische Netflix-Drama Squid Game eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Fast-Food-Kette KFC. Sie brachten einen Burger heraus, zusammen mit einigen passenden Beilagen. Der Burger bestand aus einem Stück koreanischem Huhn, kombiniert mit eingelegten Gurken, Mayonnaise und verschiedenen, fein gehackten Gemüsesorten, zwischen zwei rosa Brötchen, garniert mit Sesam. Neben dem ungewöhnlichen Farbschema der Hühnchenspezialität waren auch die Verpackung und die Uniform der KFC-Mitarbeiter*innen mit der Ikonografie der Serie Squid Game versehen.
 
Wir, Adina und Deena, beschlossen herauszufinden, ob das Menü den Hype wert war. Also stiegen wir ins Juma-Mobil und holten uns Burger, Chicken Tenders und Wings, sowie die nicht-thematisch-angepassten Getränke und Pommes. Das Fleisch des Burgers selbst war von einer sauren, doch zugleich süßen Soße umhüllt. Es war recht zart und harmonierte gut mit dem gehackten Gemüse. Die Brötchen waren nicht nur hübsch, sondern besaßen auch ihren eigenen Geschmack: Eine gewisse fruchtige Note, die sich auf Rote Bete zurückführen lässt. Diese wurde vermutlich zur Färbung des Brotes verwendet. Die Chicken Tenders und Wings waren, bezüglich der Textur und des Geschmacks, dem Patty sehr ähnlich. Wir hatten nicht nur einen guten Eindruck davon, wie weit das Thema aufgegriffen wurde (während wir über die pinke Uniform unserer Kassiererin kicherten), sondern auch vom Essen selbst. Dass jedoch Burger und Co. generell/allgemein so gut schmecken, hängt wahrscheinlich mit der Menge an Fetten und Zucker zusammen, die Fast-Food-Ketten in ihr Essen stecken. Also, obwohl es lecker war, sollte es nur in Maßen genossen werden. Dem Anschein nach waren wir jedoch nicht die Einzigen, denen das Essen geschmeckt hat, denn koreanische Chicken-Beilagen sind nun ein fester Bestandteil der KFC-Speisekarte.
 
Während wir in der Schlange standen, scherzten wir darüber, dass die ganze Aktion einen guten Juma-Beitrag geben würde. Einige Wochen später gingen wir endlich Tie-in Produkte shoppen und schlugen unser Lager in der Juma-Cave auf.

Nach unserem Großeinkauf machten wir uns für das Abendmahl fertig. Zuerst waren die Negisan Instant-Nudeln“ dran – nichts weiter als japanische Fertignudeln in den Geschmacksrichtungen „Scharfes Rind“ und Hähnchen Teriyaki“, auf deren Packungen ikonische Figuren abgebildet sind. In diesem Fall stammen sie aus den Animes “One Piece” und “Naruto”, die beide vom Studio “Tōei Animation” produziert werden. Die Protagonisten dieser Serien werden oft beim Ramenessen abgebildet, da sie beide große Essensliebhaber sind. Aber das ist auch schon der einzige Zusammenhang zwischen den Produkten und den Animes.

Die Vorbereitung war relativ simpel: Wir kochten das Wasser in einem separaten Behälter, bis Blasen aufsprudelten. Danach gossen wir das heiße Wasser in die Packung mit den Instantnudeln und mischten die Inhalte der Gewürzpäckchen darunter. Damit die Nudeln im Wasser richtig aufweichten mussten wir die Packung abdecken. Dann ließen wir sie etwa fünf Minuten stehen – und schon waren sie fertig.
 
Die Nudeln waren ok. Die Varianten waren beide relativ lecker. Während wir jedoch aßen, konnten wir nicht aufhören, an das Ramen-Restaurant in der Nähe zu denken. Es wäre nicht nur eine größere Portion gewesen, sondern auch nahrhafter. Authentische Ramen werden normalerweise mit Fleisch und verschiedenen Gemüsesorten serviert. Instantnudeln mögen schnell, günstig und einfach zuzubereiten sein, dennoch sind sie leider ungesund und stillen den Appetit kaum.
 

Neben den Nudeln tranken wir auch Softgetränke, die an zwei verschiedene Filme angelehnt waren. Das eine Getränk war eine Exotic Fanta, auf deren Dose der Schurke aus dem Horrorfilm „The Black Phone abgebildet war, während das andere Glas mit Dr. Pepper Black Berry” gefüllt war, welche das Logo des Films Jurassic Park trug. Solltest du jemals eine exotische Fanta oder eine fruchtige Cola probiert haben, dann weißt du genau, wie diese zwei Varianten schmecken. Obwohl sie als Sondereditionen vermarktet werden, unterscheidet sich der Geschmack nicht.

Das Einzige, was uns als sonderbar auffiel, war, dass die Fanta relativ teuer war. Wir fingen an darüber zu sprechen, wie teuer Coca-Cola-Produkte im Vergleich zu anderen Cola-Produkten geworden sind. Unserer Vermutung nach aus keinem anderen Grund, als dass sie den Cola-Markt dominieren und viele Verbraucher sich nicht trauen, die günstigeren Alternativen auszuprobieren — auch wenn sie geschmacklich sehr ähnlich sind. Demnach können sie den Preis einfach weiter in die Höhe treiben.
 
Vielleicht sollte man stattdessen einfach ein paar echte Brombeeren essen.
Als Dessert hatten wir sogenannte “Demo Cakes”, beziehungsweise Rührkuchen mit einem sauren Kern aus fruchtiger Füllung und einem Schokoladenüberzug. In der Packung waren zwei kleine Küchlein. 
 

Das Design ist nach dem Monster Demogorgon“  aus der Netflix-Serie Stranger Things designed. Außer der Verpackung gibt es jedoch nichts, was sie mit der betreffenden Show verbindet. Wenn sie ein themenbezogenes Gebäck zu Stranger Thingsverkaufen wollten, hätten sie stattdessen etwas mit Waffeln machen können, da diese in der Serie prominent auftauchen. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Verpackung gut auf das Tie-in abgestimmt ist. Einige Teile, wie der Name und die Illustration des Monsters, sind hervorgehoben, während andere Teile es nicht sind. Dies verleiht dem Design eine gewisse Tiefe. Die dunklen, kontrastreichen Farben helfen dabei und verstärken diese Elemente des Designs. Für eine Sammlung gruseliger Süßigkeiten auf einer Halloween-Party, würden diese Küchlein auf dem Tisch großartig aussehen.

 
Wie gut sie jedoch waren, ist die Frage, bei der sich die Geister schieden. Deena fand das Dessert etwas zu süß und trocken, während Adina dachte, dass die Füllung die Trockenheit des Rührkuchens gut ausglich. Geschmack ist eben eine Frage des Geschmacks.
Angesichts der Tatsache, dass wir heute sehr wenig Sinn in der Zusammenarbeit finden konnten, sollten wir uns womöglich die Frage stellen, wieso diese Tie-in Produkte überhaupt existieren. Die Antwort findet man zwischen den Seiten von Wirtschaftsbüchern: Es gibt verschiedene Marketingstrategien, die genutzt werden können, um den Gewinn zu steigern.
 
Ein Fall wäre die Coca-Cola Company, die die Taktik des “Sponsorings” einsetzt. Dabei assoziiert sich ein Unternehmen mit zum Beispiel einem Film, einer Person oder sogar einer politischen Bewegung, gegenüber der die Öffentlichkeit positive Gefühle hegt, um die Kunden dazu zu bringen, diese Gefühle auch mit dem Unternehmen zu verbinden. Ein anderer Fall wäre Netflix, das seine Cashcows nutzt und für maximalen Profit melkt. Eine Cashcow (auf Deutsch etwa „Gewinnbringer“ oder „Goldesel“) ist ein Produkt, das in stabilen Märkten mit minimalen (Werbe-)Kosten verlässlich stetig hohe Gewinne erwirtschaftet. 
 
Im Falle von Stranger Things hat Netflix nicht nur gelernt, dass sie immer mehr Staffeln produzieren können, da sich weiterhin eine große Zuschauerschaft dafür begeistern lässt, sondern auch, dass sie das Logo der Serie auf diverse Produkte pfeffern können und Menschen es trotzdem kaufen, auch wenn sie gar nichts mit der eigentlichen Sendung zu tun haben.
 

Vielen dank fürs Lesen und bis zum nächsten Beitrag!

Autor:innen

  • Deena

    Auf JUMA22 will ich unsere Leserinnen informieren, unterhalten und dazu animieren, meine Lieblingsfilme zu schauen.

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  • Adina

    Hi, ich bin Adina von JUMA. Ich komme aus dem Stadtteil Groß-Gerau Nord. Für meine Zukunft wünsche ich mir, viele Erfahrungen sammeln zu können und viel Spaß zu haben. JUMA bedeutet für mich eine schöne Zeit mit tollen, kreativen Köpfen.

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