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Besuch in der Bildungsstätte Anne Frank

Am 27. März 2024 gab es ein Angebot von JUMA22, bei dem Jugendliche in den Osterferien teilnehmen konnten. Hierbei handelte es sich um einen Ausflug zur Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt. Die Bildungsstätte wurde auf Wunsch von Otto Frank, also Anne Franks Vater, 1994 gegründet, da Anne den Wunsch nach einer Welt ohne Hass und Gewalt hatte. Ich finde, dass ihrem Wunsch sehr gut nachgegangen wurde. Nun, was man auch wissen sollte, ist, dass die Bildungsstätte ebenso einen Schwerpunkt auf das Thema Diskriminierung legt. Alle Unterthemen werden hierbei mit Stationen nähergebracht. Nun hatte ich noch ein paar Fragen an ein paar Redaktionsmitglieder (Adina, Adisa, Deena, Dominik & Milo) von JUMA22, bezüglich des Ausflugs und der Themen:

1. Warst du schon mal in der Bildungsstätte Anne Frank?

Dominik: Nein.

Milo: Vor dem Besuch der Bildungsstätte mit JUMA war ich noch nie dort.

Deena: Tatsächlich schon. Vor ungefähr fünf oder sechs Jahren habe ich die Bildungsstätte mit meiner damaligen Klasse besucht.

Adisa: Nein.

2. Wusstest du schon vor deinem Besuch in der Bildungsstätte etwas über Anne Frank?

Dominik: Ja, ich habe ein Buch über sie gelesen, ebenso besitze ich Allgemeinwissen.

Milo: Ich habe im Geschichtsunterricht über Anne Frank erfahren, aber tatsächlich kannte ich nicht allzu viele Infos über sie.

Deena: Natürlich; Ihre Geschichte wird in den meisten Schulen genutzt, um die tiefgründige Thematik des Holocausts, Kindern näher zu bringen. Daher wusste ich zum Beispiel, dass der Vater der einzige Überlebende der Familie war.

Adisa: Ja, einiges. Ich habe mich bereits früher gerne mit Geschichte, vor allem mit dem Zweiten Weltkrieg, befasst und so auch viel über das Leben damals gelernt, dabei war Anne Frank ein gutes Beispiel. Zudem war ich auch in dem „Anne Frank Haus“ in Amsterdam und habe mir die Ausstellung da angeschaut.

3. Was macht die Geschichte von Anne Frank mit dir? Wie geht es dir dabei? 

Dominik: Nicht gut, sehr traurig, ich bin allerdings froh, dass die Welt ihr Tagebuch lesen kann.

Deena: Ihre Geschichte ist einfach deprimierend.

Adisa: Es gibt mir solch eine Gänsehaut daran zu denken, wie sie damals gelebt hat. Wenn man sich ihre Gedanken und Gefühle in ihrem Tagebuch durchliest, fehlen einem die Worte. Für viele ist es heutzutage unvorstellbar, wie die Juden damals gelebt haben. Als Annelies sich mit ihrer Familie im Hinterhaus versteckt hat, mussten sie alle ständig ruhig sein, in der Angst entdeckt zu werden.

4. Was denkst du wäre passiert, hätte man keinerlei Informationen darüber, wie sich die verfolgten Menschen im Zweiten Weltkriegs gefühlt haben (vgl. Tagebuch von Anne Frank)? Wäre etwas anders, als es heute ist? 

Milo: Ich denke, dass viele Menschen das Thema generell ignorieren. Dass wir den Blickwinkel von Anne Frank haben, macht, glaube ich, nicht wirklich einen Unterschied.

Deena: Die Geschichte des Holocausts kann man, dank teilweise gut aufgezeichneten Erlebnissen, verständlich verfolgen. Wer was wo tat, kann daher sehr gut verstanden werden. Allerdings sind die Stimmen und Perspektiven von Betroffenen selbst sehr wichtig. Es lässt sich schlussfolgern, dass es ohne Aufzeichnungen wie Anne Franks Tagebuch viel mehr Falschinformationen und Unwissenheit gäbe.

Adisa: Mir fällt es im Allgemeinen eher schwer, mir die Welt anders vorzustellen, als sie heute ist. Ich denke, die ganzen Beweise zu den Vorgängen der Nazis sind definitiv wichtig, da es auch heute noch einige gibt, welche die Verbrechen von damals leugnen.

5. Es ging ja nicht nur um Anne Frank, sondern auch um Diskriminierung und um die Wahrnehmung anderer Menschen. Was ist dir aufgefallen? Hat dich etwas gestört?

Milo: Es hat sich sehr viel auf Ausländerfeindlichkeit konzentriert, und es war mir persönlich zu wenig über Homophobie und Queerfeindlichkeit dort.

Adina: The world fucking sucks. Diskriminierung auch fucking sucks. Es wird noch lange dauern, bis irgendwas geändert wird. 🙁

6. Wenn du so etwas Ähnliches wie eine Bildungsstätte erschaffen willst, was würdest du ändern, was würdest du beibehalten? Wie gefiel es dir dort?

Deena: Mir gefiel das „Glücksspiel des Lebens“ sehr. Dort werden einem zufällig ldentitätsmerkmale zugeteilt und daraufhin konnte man gewisse Entscheidungen (z. B. über ein Haustier) treffen. Daraufhin muss man mit diesen Merkmalen eine Reihe von Fragen beantworten (wie z. B. „Ist es schwierig für dich auf dem Wohnungsmarkt?“). Als welche Person wir geboren werden, ist außerhalb unserer Kontrolle. Bestimmte Merkmale können wir uns nicht aussuchen. Dennoch beeinflussen sie teilweise unser Leben viel mehr als die Dinge, über die wir Kontrolle haben. Das wurde hier gut umgesetzt.

Adina: Ich würde mir für eine Bildungsstätte als Thema gern „Zeitgeist“ wünschen, damit man den Verlauf verschiedener Themen durch die Zeit sieht.

7. Gibt es noch etwas Anderes, das du noch erzählen willst in Bezug auf das Thema Diskriminierung?

Milo: Tatsächlich werde ich fast täglich diskriminiert und wurde schon verprügelt, weil ich nicht wie die Norm aussehe. Auch viele meiner Freunde werden häufig diskriminiert.

Adina: Ein Ereignis, das mich in meinem Leben geprägt hat, ist, dass Leute mir gesagt haben, dass ich auf Deutsch reden soll, weil ich hier in Deutschland bin und das finde ich nicht korrekt. Menschen müssen aufhören, sich von einer anderen Sprache angegriffen zu fühlen. NEIN, ich habe nicht über dich auf Bosnisch gelästert. NEIN, ich rede keine Geheimsprache.

Wie man sehen kann, kann man sehr viel und sehr lange über Themen wie Diskriminierung reden. Zum Beitrag könnt ihr etwas weiter unten ein paar Eindrücke vom Tag und der Bildungsstätte Anne Frank bekommen. Zur Bildungsstätte würde ich noch sehr gern hinzufügen, dass es eine sehr tolle Erfahrung war, auch wenn es ein nicht so schönes beziehungsweise auch schweres Thema ist, über das man reden konnte. Dennoch finde ich es toll abgerundet und nun hat man auch andere Einblicke in das Leben der Menschen bekommen, die manchmal, oft oder sogar immer aufgrund einer Kleinigkeit diskriminiert werden. Danke nochmal für die tolle Arbeit, liebe Bildungsstätte Anne Frank! Lobenswert, auf jeden Fall!

Autor:in

  • Jasmin K.

    Name: Jasmin | Wohnort: Groß-Gerau Wünsche/Ziele: In 3 Jahren mein Abitur schaffen, mein Medizinstudium antreten sowie auch erfolgreich bestehen und dann als Chirurgin tätig sein. Was JUMA22 für mich bedeutet: Ich würde sagen, JUMA ist eine Familie, denn man unterstützt sich gegenseitig. JUMA steht für Kommunikation/Austausch und viel Spaß. Warum bin ich JUMA22 beigetreten? Ich wollte anfangs erst einmal schauen, was man bei einem Jugendmagazin alles machen würde und wie auch alles ablaufen würde. Außerdem hatte ich auch voll Lust darauf gehabt, meine Gedanken/Ideen und Geschichten mit anderen zu teilen und über verschiedene Themen auszutauschen.

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