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Ausflug zum VRM Druckzentrum

Der Blick über die Haupthalle mit den gelagerten Beilagen/Prospekten.

Mit einem Teil der Redaktionsgruppe Groß-Gerau ging es am Mittwoch, den 26. Juni ins VRM Druckzentrum in Rüsselsheim-Königstädten.
Der erste Eindruck von außen: Das Gebäude hat eine außergewöhnliche Form, ist ziemlich groß und besitzt viele große Fensterflächen. Es wurde 2010 eröffnet und ist eine der modernsten Zeitungsdruckereien Europas.

Am Empfang wurden wir von Fred Dziggel, einem VRM-Mitarbeiter, abgeholt und sind zuerst in einen Konferenzraum geführt worden. Dort haben wir uns einen kurzen Imagefilm angeschaut und wurden mit Funkempfängern und Kopfhörern ausgerüstet, um Fred auch bei den lauten Maschinen hören zu können.

Begonnen hat unser Rundgang im Papierlager. In der Halle lagern unterschiedlich große Rollen Recyclingpapier. Die größte Rolle wiegt 3,1 Tonnen, ist 2,10 Meter breit, hat einen Durchmesser von 1,50 Meter und ist abgewickelt 30 Kilometer lang. Sie lagert nach der Anlieferung eine bestimmte Zeit, um sich zu akklimatisieren; also sich an die Luftfeuchtigkeit im Gebäude anzupassen. Es gibt auch eine Befeuchtungsanlage, die Wasserdampf in die angrenzende Druckhalle stößt, damit das Papier beim Bedrucken nicht reißt. Ein Mitarbeiter packt die Rollen aus, damit sie ins Tageslager gebracht werden können. Das befindet sich direkt vor den vier 15 Meter hohen Druckmaschinen.

Abgeholt wird das Papier von Max oder Moritz, zwei vollautomatisierten Fahrzeugen, die mithilfe von Magnetstreifen im Boden fahren. Sie sind dafür zuständig, das sich immer zwei Rollen im Drucker befinden. Nähert sich eine dem Ende, wird mit einem Klebestreifen die nächste automatisch angeklebt, die alte entsorgt und eine weitere geliefert und so weiter. Eine Papierbahn ist so breit, dass sechs Zeitungsseiten nebeneinander Platz finden. Es läuft über unzählige Rollen und ist so schnell, dass man kaum etwas erkennen kann. Nach dem Bedrucken schneidet, wendet und falzt die Maschine das Papier von alleine.

Die Druckerpressen laufen sechs Tage die Woche und drucken unter anderem die „Main-Spitze“, das „Groß-Gerauer Echo“, das „Darmstädter Echo“, den „Wiesbadener Kurier“ oder verschiedene Wochenblätter und Werbeprospekte im Zeitungsformat. Auch wird hier die „New York Times“ für Europa gedruckt und zum Beispiel nach Schweden geliefert. Besonders attraktiv sei das Druckzentrum auch wegen seiner Nähe zum Frankfurter Flughafen! Am Wochenende werden 300.000 Exemplare gedruckt und unter der Woche 1,5 Millionen. So ergibt sich ein Jahresverbrauch von 24.000 Tonnen Papier und etwa 350 Tonnen Farbe. Damit die Maschinen so viele Zeitungen drucken können, laufen sie fast 24 Stunden und werden von Mitarbeiter*innen im Drei-Schicht-System betreut. Es muss immer jemand von jeder Abteilung da sein, um Fehler schnell beheben zu können. Die Mitarbeiter*innen befinden sich in Büros im ersten und zweiten Stock parallel zu den riesigen Drucktürmen. So haben sie alles im Blick und können alles überwachen und steuern. Hier werden auch die Druckplatten aus beschichtetem Aluminium hergestellt. Manche Stellen sind farbabweisend, wohingegen andere Farbe aufnehmen. Gedruckt wird im Vierfarbdruck CMYK (Cyan (Blau), Magenta (Pink) und Yellow (Gelb) und den Schwarzanteil Key), den auch die meisten Drucker zuhause verwenden. Für eine farbige Zeitungsseite benötigt man daher insgesamt vier Druckplatten.

Auf der anderen Seite der Büros befindet sich die Haupt-/Versandhalle. Hier laufen die Zeitungen, an Bändern aufgehangen, zu den sogenannten Einsteckmaschinen. Mitarbeiter*innen befüllen sie mit Stapeln von angelieferten Prospekten/Werbeblättern, damit sich die Maschine jeweils eins nehmen kann und alle Beilagen gebündelt in die gefaltete Zeitung schießen kann. Es gibt aber auch Vordrucke, die in der Druckerei gedruckt werden. Sie werden direkt auf große Wickelrollen gerollt und können vollautomatisch eingesteckt werden.

Wenn die Zeitung komplett ist, kommt sie in die Palettiermaschine. Hier werden Stapel automatisch gepackt, mit einer Adresse versehen, auf verschiedene Paletten verladen und in Folie gepackt. Über die Ladenstraße verlassen sie dann das Gebäude und werden mit Gabelstaplern in LKWs transportiert.

Dann ging es zurück in den Konferenzraum, wo wir die Technik abgegeben und unsere Sachen wieder mitgenommen haben. Nachdem wir uns von Fred verabschiedet hatten, fuhren wir wieder zurück nach Groß-Gerau.

Die Redaktion fand den Ausflug sehr interessant. Aber es waren auch sehr viele Informationen und so große Zahlen, dass man sich das alles nur schwer vorstellen kann. 

Autor:in

  • Percyval

    Helluuu, ich bin Milo. ich komme aus dem Stadtteil Gross-Gerau auf Esch |||. ich wünsche mir für die Zukunft viel umher reisen zu können und viele Menschen und Kulturen kennenzulernen. JUMA bedeutet für mich, mich mit Leuten über interessante Themen auszutauschen und einen künstlerischen Einfluss auf den Journalismus zu haben.

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